Shopping auf Dunnyneil - Schon im 7. Jahrhundert traf man sich im Einkaufszentrum

Von Nicole Freialdenhoven
6. Juni 2012

Einen umfangreichen Marktplatz, der an ein modernes Einkaufszentrum erinnerte, fanden Archäologen nun auf der nordirischen Insel Dunnyneil im Strangford Lough südöstlich von Belfast: Im 7.Jahrhundert trafen sich Händler aus ganz Europa um Waffen, Weine, Felle, Tiere und sogar Sklaven zu handeln, denn an den irischen Ostküste trafen sich die Handelswege aus Russland und Deutschland im Osten, Island im Norden und Frankreich im Süden.

Vor allem die irischen Herrscher der Dal Fiatach-Dynastien, die zu jener Zeit das nordirische Ulster von Downpatrick aus regierten, waren dankbare Kunden, die vor allem dem Wein gerne zusprachen. Ausländische Händler kamen dagegen von weit her um die beliebten irischen Wolfshunde zu kaufen, die in ganz Europa gefragt waren.

Doch so wie heute blühte auch im 7.Jahrhundert schon der Nepp: Die Archäologen fanden Reste von Schwertern, bei denen es sich höchstwahrscheinlich um Fälschungen von Schwertern des hochangesehenen fränkischen Schmiedes Ulfberht, der seine Werke mit +VLFBERH+T auszeichnete - aber selbst nie in Irland war.