Silberpartikel in Kleidung und Beauty-Produkten: Hygienisch oder gefährlich?

Von Katharina Cichosch
29. Mai 2012

In den letzten Jahren haben Produkte für Aufsehen gesorgt, die mit ganz besonderen Vorzügen werben: So sollen Sportbekleidung, aber auch beispielsweise Strümpfe dank Silberpartikel besonders hygienisch sein. Tatsächlich wurde das sogenannte Nanosilber, in Fachkreisen auch als Kolloidales Silber bekannt, Jahrzehntelang in der Medizin eingesetzt. Die antibakteriellen Eigenschaften des Silbers machten die winzigen Partikel zum beliebten Desinfektionsmittel gegen Bakterien. Im Alltag soll dies bedeuten: Kleidung, die Bakterien den Garaus macht, riecht länger angenehm frisch - ideal beispielsweise für Sportler oder für Menschen, die sehr stark schwitzen.

Neben Kleidung werden die Silberpartikel heute auch zum Beispiel zur Herstellung von Kosmetika oder in Haushaltsgegenständen wie Frischhaltefolie verwendet. Mit dem zunehmenden Einsatz von Nanosilber im Alltag könnten jedoch auch einige Risiken verbunden sein. So ist eine Resistenzbildung von Bakterien, die mit Nanosilber in Berührung gekommen sind, durchaus möglich. Hieraus ergäben sich einige Komplikationen, wenn beispielsweise bei einem medizinischen Notfall tatsächlich auf Nanosilber zurückgegriffen werden müsste.

Ein weiteres gesundheitliches Risiko könnte durch die Akkumulation von Silberpartikeln im Organismus gegeben sein. Die Auswirkungen sind vielfältig und reichen von allergischen Reaktionen der Haut bis hin zu Beeinträchtigungen der inneren Organe. Um dies zu vermeiden, müssen beispielsweise Kosmetikprodukte als unbedenklich eingestuft werden. Außerdem besteht eine Kennzeichnungspflicht. Diese ist jedoch beispielsweise bei Textilien längst nicht einheitlich geregelt.