Sind Antidepressiva in der Schwangerschaft in Verbindung zu bringen mit Autismus?

Von Katja Grüner
24. April 2013

Wieder einmal bringt eine Fallstudie an den Tag, dass die Autismus-Störung mit der Einnahme von Antidepressiva in der Schwangerschaft in Zusammenhang gebracht werden kann. In den USA wird die Diagnose Autismus bei einem von 50 Kindern gestellt, oft auch dem Wunsch nach einer Erklärung eines andersartigen Verhaltens entspringend.

Es ist festzustellen, dass in den USA die höchsten Verordnungszahlen von Antidepressiva vorherrschen. Diese werden dann häufig auch in der Schwangerschaft eingenommen, so dass ein erhöhtes Risiko für Frühgeburten und Fehlbildungen zu verzeichnen ist.

Eine Forscherin in Oakland stellte in einer Studie vor zwei Jahren fest, dass Kinder doppelt so häufig an Autismus erkranken, wenn ihre Mütter den Wirkstoff SSRI während der Schwangerschaft einnehmen. Dies ist der sogenannte selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, wie er auch in Antidepressiva enthalten ist.

Ein ähnliches Ergebnis präsentieren nun Forscher aus Bristol: Frauen, die während der Schwangerschaft Antidepressiva einnahmen, bekamen Kinder, bei denen später mehr als dreifach häufig die Autismus-Spektrum-Störung diagnostiziert wurde. Jedoch erkläre diese Assoziation niemals längst alle Autismusstörungen in der Bevölkerung, da nur circa ein Prozent der Kinder von Frauen später an Autismus erkranke, die Antidepressiva in der Schwangerschaft eingenommen hatten.