Sind manche Indios in Peru von Geburt an gegen Tollwut geschützt?

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
3. August 2012

Normalerweise ist eine Infektion mit dem Tollwut-Erreger tödlich, wenn nicht sofort keine medizinische Behandlung erfolgt. Aber es gibt auch eine dementsprechende Schutzimpfung gegen Tollwut, die man auf jeden Fall machen lassen muss, wenn man in manche asiatische Länder oder nach Lateinamerika reist.

Wenn die Krankheit ausbricht, so führt sie zu einer Entzündung des Gehirns, was ohne Behandlung tödlich ist.

Jetzt haben Wissenschaftler bei den Ureinwohnern den Indios in Peru im Gebiet des Amazonas festgestellt, dass diese Menschen schon von Geburt an gegen die Tollwut-Erkrankung immun sind.

Die Tollwut wird meistens durch Wildtiere, beispielsweise den Fuchs, aber auch durch streunende Hunde übertragen. Im Gebiet des Amazonas sind die Überträger die Vampirfledermäuse, die manchmal auch den Menschen im Schlaf beißen, doch meistens ernähren sich die Fledermäuse von dem Blut von Nutztieren.

Wer von einem Wildtier oder fremden Hund gebissen wurde, der sollte umgehend einen Arzt aufsuchen, sodass dann eine sogenannte Postexpositionsprophylaxe (PEP) durchgeführt werden kann. Dies hat die ähnliche Wirkung wie eine vorherige Schutzimpfung. Wenn die Tollwut einmal ausgebrochen ist, so kommt jede Hilfe zu spät.

Wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berichtet, sterben jährlich etwa 55.000 Menschen an Tollwut. In Deutschland ist die Krankheit fast ausgerottet. Seit Anfang dieses Jahres dürfen Reisende nach England ihre Vierbeiner ohne Quarantäne und Bluttest mitnehmen, denn dass über 100 Jahre alte Gesetz wurde nun aufgehoben.

Diese Regelung gilt aber nicht für Hunde aus Afrika, Asien und Südamerika, die weiterhin in Quarantäne für drei Monate müssen. In England wurde der letzte Tollwutfall Anfang des 20. Jahrhunderts registriert.