Sind Piranhas wirklich menschenfressende Killermaschinen?

Von Petra Schlagenhauf
27. August 2013

Besonders in Horrorfilmen werden Piranhas gerne als mörderische Bestien beschrieben, die in wenigen Sekunden Menschen bis auf die Knochen auffressen. Grundsätzlich sind Piranhas durchweg als sehr nützlich zu beschreiben, denn sie jagen in den Gewässern des Amazonas. Im Normalfall haben es Piranhas vor allem auf Aas sowie auf verwundete und kranke Tiere abgesehen.

Manche dieser Fische ernähren sich sogar nur von Früchten. Da sie das Aas aus den Gewässern entfernen, sorgen sie sogar dafür, dass die Wasserqualität gute Voraussetzungen bietet. Sie erfüllen vor allem in Südamerika eine wichtige Funktion, indem sie kranke und tote Tiere fressen, denn so können sich keine Krankheiten ausbreiten.

Diese Fische können bis zu vierzig Zentimeter groß werden und meist bewegen sie sich in einem Schwarm, der eine Rangordnung besitzt. Der Mythos, dass Piranhas sogar Menschen fressen würden, ist grundsätzlich erst einmal falsch. Es spricht rein gar nichts dagegen, in einem Fluss zu schwimmen, in dem sich Piranhas aufhalten.

Nur wenn man offene Wunden hat oder blutet, sollte dies eher nicht getan werden. Riechen Piranhas Blut, verfallen sie in einen Rausch und werden zu richtigen Raubfischen. Doch normalerweise sind diese Fische eher als zurückhaltend und gar scheu zu beschreiben. Denn sie gehen größeren Lebewesen erst einmal aus dem Weg.

Dieser besondere Mythos lässt sich vermutlich auf ein Bestattungsritual einiger Stämme zurückführen, die aufgrund Überschwemmungen Verstorbene nicht immer beerdigen konnten. Daher wurden die Toten ins Wasser gelassen und die Fische nagten das Fleisch ab. Die Knochen wurden dann zu den Begräbnisstätten transportiert und dort zur Ruhe gesetzt.