Skandal bei Facebook löst Protest für öffentliches Stillen in Großbritannien aus

Von Heidi Albrecht
18. März 2014

Es begann im Grunde genommen alles recht harmlos. Die 27-jährige Britin Emily Slough aus Rugeley war mit ihrem Baby Matilda unterwegs. Als das Baby hungrig wurde, setzte sich die junge Mutter zum Stillen ganz diskret in einen Hauseingang. Dabei wurde sie von einem Unbekannten fotografiert. Diese Aufnahme wurde dann auf Facebook gepostet und trug die niederschmetternde Unterschrift "Tramp", zu deutsch Schlampe oder Pennerin.

Emily Slough erfuhr von einer Freundin davon und beschloss ein Exempel zu statuieren. Sie postet das Foto ebenfalls mit dem Aufruf, dass britische Frauen für ihr Recht in der Öffentlichkeit stillen zu dürfen kämpfen sollten. Die Reaktion war überwältigend. Bereits am nächsten Wochenende trafen sich tausende Britinnen in ganz unterschiedlichen Städten, um in der Öffentlichkeit zu stillen.

Unterstützt wurde der Protest sogar von staatlichen Behörden, wie dem National Childbirth Trust. Diese sagten gegenüber dem BBC, dass Frauen ein Recht darauf haben in der Öffentlichkeit ihr Kind zu stillen, ohne dafür diskriminiert zu werden. In Großbritannien stillt gerade einmal jede zweite Mutter ihr Baby.