Skandal in Zahnarztpraxis: Perverser Zahnarzt filmt heimlich seine Praxismitarbeiterinnen

Von Ingrid Neufeld
12. Juli 2013

Im thüringischen Gera führte ein Zahnarzt seine Praxis sehr familiär. Er duzte seine Angestellten und redete sie mit Kosenamen an. Außerdem kochte er gerne mit ihnen. Manchmal nahm er sich auch "Erziehungsmaßnahmen" heraus. Dazu gehörten verordnete Duschen.

Was die Praxisangestellten nicht ahnten: Ihr Chef filmte sie heimlich beim Umziehen. Diese Aufnahmen liegen nun der Staatsanwaltschaft vor. Der 52-jährige Zahnarzt steht nun vor Gericht und wird mit tausenden Filmaufnahmen konfrontiert, die er über fünf Jahre von seinen Mitarbeiterinnen aufgenommen hat.

Auf den Bildern waren insbesondere der Brust- und Intimbereich abgelichtet. Die Kamera hatte er in einem Ladegerät verborgen. Zudem belauschte er heimlich seine Mitarbeiterinnen mit Hilfe eines Babyfons.

Die Verteidigung hatte argumentiert, dass die Angestellten rechtswidrig einen abgesperrten Raum betreten und so das Beweismaterial gefunden hätten. Sie wertete dies als Hausfriedensbruch und Diebstahl und deshalb als ungültiges Beweismaterial gegenüber dem Angeklagten. Das Gericht wird befinden, ob dieser Argumentation Folge geleistet wird.