"Sonnenallergie" gibt es nicht

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
14. Januar 2005

In den kommenden Monaten ist sie wieder in aller Munde: die "Sonnenallergie". Zwar handelt es sich tatsächlich um eine Überempfindlichkeit gegenüber dem Sonnenlicht, die zu juckenden Pusteln, Quaddeln und Knötchen führt.

Aber "der Begriff Sonnenallergie ist falsch", sagt Prof. Dr. med. Silvia Schauder, Hautärztin an der Universitätsklinik Göttingen, in der Apothekenzeitschrift Gesundheit. Zur Allergie gehören auslösende Substanzen (Allergene), welche die Sonne aber nicht aussendet. Die meisten "Sonnenallergien" seien nichtallergische Lichterkrankungen der Haut, so genannte "polymorphe Lichtdermatosen". Sie sind häufiger als die "Mallorca-Akne", bei der Fette und Emulgatoren in Sonnenschutz- und Hautpflegemitteln zusammen mit Sonnenlicht juckende Knötchen verursachen.

Die Unterscheidung ist durchaus wichtig für die Behandlung: Wer an der Mallorca-Akne leidet, muß solche Hautschutzmittel meiden. Steckt eine polymorphe Lichtdermatose hinter den Hautausschlägen, ist vorbeugender Sonnenschutz angebracht. Eine genaue Abklärung beim Hautarzt ist also in jedem Fall sinnvoll.