Spinnennetze: Reißfest und beständig

Von Ingo Krüger
6. Februar 2012

Spinnennetze sind kleine Kunstwerke, die filigran und zerbrechlich wirken, aber erstaunlich stabil sind. Sie trotzen selbst stärksten Winden. Es gibt Tausende von Netzspinnenarten und jede Spinne webt ein anderes Netz.

Doch warum sind diese Gebilde so beständig? Bisher gingen Wissenschaftler davon aus, dass die besonders reißfesten und stabilen Seidenproteine der Grund dafür sind. US-Forscher haben nun aber etwas anderes entdeckt. Sie sind der Ansicht, dass es nicht am Material liegt, sondern an der Struktur des Netzes. Selbst wenn an einer Stelle etwas entzweigeht, hält der Rest dennoch.

Dieses Prinzip der sogenannten selektiven Brüche ist in der Natur äußerst selten. Knochen beispielsweise, die auch etwas aushalten und tragen müssen, verteilen den auf sie ausgeübten Druck dagegen über die gesamte Oberfläche.

Die Fadensorten zum Bau eines Netzes sind unterschiedlich. So ist die weibliche Gartenkreuzspinne in der Lage, mit ihren sieben Spinndrüsen sieben verschiedene Fadensorten herzustellen, etwa stabile Fäden für Sicherungsfaden und das Netzgrundgerüst. Sie produziert aber für die nicht klebende Hilfsspirale beim Netzbau einfache Fäden und erzeugt Klebefäden für Anheftungspunkte ihres Sicherungsfadens.