Spontane Selbstentzündung - Forscher haben eine Erklärung

Von Cornelia Scherpe
6. September 2012

Viele haben schon davon gehört oder gar Bilder gesehen: Menschen scheinen ohne auslösende Brandquelle plötzlich Feuer zu fangen und verbrennen in wenigen Minuten. Was wie ein Horrorszenario klingt und in der Grenzwissenschaft immer wieder diskutiert wird, könnte nun aufgeklärt worden sein.

Forscher haben sich eingehend mit dem Phänomen beschäftigt und präsentieren zum ersten Mal einen wissenschaftlichen Erklärungsansatz. Ein Fall aus dem Jahr 2011 erbrachte die nötige Spur. In Irland war ein Rentner spontan in Flammen aufgegangen.

Ein Gerichtsmediziner untersuchte die sterblichen Überreste und stellte fest, dass der Mann Diabetiker gewesen war. Das machte die Forscher nachdenklich und sorgte für Recherchen in diese Richtung. Dabei kam tatsächlich heraus, dass viele dokumentierten Fälle der spontanen Selbstentzündung bei Diabetikern aufgetreten waren.

Daher hat man nun die Theorie, dass hier eine Stoffwechselstörung an den schrecklichen Vorfällen schuld ist. Es wäre denkbar, dass diese Menschen durch ihr Leiden im Übermaße Ketonkörper produzieren. Dies sind chemische Verbindungen, die entstehen, wenn jemand einen geringen Blutzucker hat. Einer dieser Ketonkörper ist der Stoff Aceton und dieser ist nachweislich sehr leicht entflammbar.

Für die Forscher ist das zum ersten Mal ein wissenschaftlich nachvollziehbarer Ansatz. Steigt bei einem Diabetes-Patienten der Aceton-Spiegel gefährlich an, so sammelt sich der Stoff im Fettgewebe und könnte in Gasform auch aus dem Körper herauskommen. Sammelt sich der Stoff unter der Kleidung an, kommt es zu einem Moment, indem der Mensch sehr leicht entflammbar ist. Ein wenig zu viel Reibung der Kleidung genügt nun und ein statischer Funke führt zum Brand.