Sport erhöht die Schmerztoleranz

Von Ingo Krüger
2. Juli 2012

Wer regelmäßig Sport treibt, kann größere Schmerzen eher ertragen als jemand, der sportlich nicht aktiv ist. Dies ist das Ergebnis einer Analyse von 15 Studien mit 900 Teilnehmern.

Doch nicht jede Sportart führt zu einer größeren Schmerztoleranz. Vor allem Ballsportler empfinden Schmerzen als weniger dominant. Ihre Schmerztoleranz gleiche der von Menschen, die ein gewöhnliches Schmerzmittel eingenommen haben, so einer der beteiligten Wissenschaftler. Kraftsport ändere dagegen gar nichts daran, Schmerzen zu tolerieren.

Das Schmerzempfinden dagegen ist sowohl für Sportler als auch für Nicht-Sportler gleich. Beide Gruppen nehmen Schmerzen gleich intensiv wahr. Doch vor allem Ballsportler, dies zeigt die Analyse, haben gelernt, mit Schmerzen so umzugehen, dass sie sie als weniger störend wahrnehmen.

Doch da bestimmte Sportarten dazu führen können, die Schmerztoleranz zu steigern, könnte diese Erkenntnis bei der Behandlung von Menschen mit chronischen Schmerzen Berücksichtigung finden, erklärte ein Experte. Durch gezieltes Training sei es möglich, bei diesen Patienten die Lebensqualität zu erhöhen.

Auch für Leistungssportler ist die Studie von großer Bedeutung. Durch ihre höhere Schmerztoleranz kann es passieren, dass sie eher bereit sind, über ihre Schmerzschwelle hinauszugehen und den Körper zu überlasten. Dies erhöht die Gefahr von Verletzungen. Es ist daher empfehlenswert, den Signalen des eigenen Körpers Beachtung zu schenken.