Sport ist bei Depressionen nicht immer hilfreich

Von Melanie Ruch
9. Juli 2012

Einschlägige wissenschaftliche Literatur schreibt sportlicher Aktivität nicht nur einen Nutzen für die körperliche Gesundheit zu, auch seelische Leiden und insbesondere Depressionen sollen durch regelmäßige körperliche Aktivität gelindert werden. Dass dies aber nicht für Sport im Allgemeinen gilt, zeigt eine neue Studie der Universität von Bristol.

Die Forscher teilten insgesamt 361 Probanden mit Depressionen in zwei Gruppen auf. Die eine Gruppe sollte über zwölf Monate hinweg mit einem persönlichen Trainer Sport treiben, die andere Gruppe sollte schlichtweg weiterhin an der Routinetherapie teilnehmen. Manche der sporttreibenden Patienten berichteten zwar über eine positive Wirkung ihres Trainings. Im Schnitt jedoch zeigten sich nur unsignifikante Verbesserungen. Auch die Verwendung von Antidepressiva wurde in der Sportgruppe nicht reduziert.

Den Forschern zufolge könnte Sport wenn überhaupt nur dann einen positiven Effekt auf die Psyche haben, wenn dieser in einer Gruppe getrieben wird.