Stammzellen sollen bei MS, Parkinson und bei Schlaganfällen endlich helfen

Von Cornelia Scherpe
14. Juni 2012

Seit einigen Jahren schon arbeiten Wissenschaftler mit Stammzellen für die Medizin und wollen so eine neue Therapieoption schaffen. Viele Studien wurden bereits durchgeführt und viele waren eher ernüchternd. Doch die Forscher haben die Fehlversuche der vergangenen Jahre als positive Möglichkeit gesehen, aus ihren Fehlern zu lernen und wollen nun Stammzellen für den Praxisalltag nutzen. Die bei Transplantationen aufgetretenen Nebenwirkungen will man durch verbesserte Verfahren künftig umgehen.

So sollen nun nicht mehr embryonale Stammzellen zur Züchtung neuer Körperzellen benutzt werden, sondern direkt Zellen aus dem Körper des Patienten selbst. In einem neuen Verfahren werden dem Betroffenen Zellen entnommen und diese im Labor in die gewünschten Zellformen umprogrammiert. Derzeit arbeitet man besonders an der Züchtung von Nervenzellen, damit Menschen mit MS und einem Schlaganfall geholfen werden kann. Allerdings ist man auch um die Herstellung von Muskelzellen bemüht, damit die Auswirkungen eines Herzinfarktes gelindert werden können.

Positiver Nebeneffekt dieses verbesserten Verfahrens: die Gefahr, dass Krebszellen aus den gezüchteten Zellen entstehen, ist Tests zufolge bei dem neuen Verfahren geringer. Dennoch sind auch diese neuen Gehversuche mit Stammzellen noch in den Kinderschuhen, wie Ärzte immer wieder betonen, wenn ihre Patienten nach einem solchen Verfahren fragen. Jeder sollte sich über die Möglichkeit diverser und auch schwerwiegender Nebenwirkungen im Klaren sein, wenn er sich für eine solche Therapie entscheidet.