Starkes Herz - beschädigter Herzmuskel kann sich teilweise selbst heilen

Selbstheilung des Herzen soll zur Therapie bei Infarkt-Patienten genutzt werden

Von Cornelia Scherpe
14. Juni 2011

Der menschliche Körper ist zu großen Leistungen fähig. Mediziner kennen nun eine neue: unser Herz kann sich teilweise bei Beschädigungen selbst heilen.

Forscher entdeckten im Körper von Labormäusen Zellen, die sich bei Bedarf selbst so verändern können, dass sie zu Herzmuskelzellen werden. Schäden am Muskelgewebe, wie sie etwa nach einem Herzinfarkt auftreten, können so teilweise behoben werden. Diese Selbstheilung funktioniert jedoch nicht immer.

Molekül "Thymosin beta-4" ist der Schlüssel zur Selbstheilung

Die Forscher haben durch Tests enträtselt, wie die Zellen zur wichtigen Umwandlung animiert werden können. Schlüssel dazu ist ein einzelnes Molekül. Kommt "Thymosin beta-4" ins Spiel, gilt das für die Zellen als Startschuss und sie verändern sich so weit, dass sie Herzmuskelzellen werden und abgestorbene Zellen in ihrer Funktion komplett ersetzen.

Das Problem besteht darin, das Molekül zu stimulieren, denn es springt nur in seltenen Fällen von selbst an. Für eine wirkungsvolle Therapie bei Infarkt-Patienten muss in diese Richtung noch weiter geforscht werden. Der Traum der Forscher ist es, eine Tablette herzustellen, die einfach geschluckt wird und in sich einen Wirkstoff enthält, um die Selbstheilung zu aktivieren.