Steigender Behandlungsbedarf in der Zukunft - immer mehr Menschen müssen zum Augenarzt

Von Cornelia Scherpe
19. September 2012

Die Deutsche Ophthalmologischen Gesellschaft, kurz DOG, hat nun eine Statistik veröffentlicht, die deutlich zeigt, dass immer mehr Menschen zum Augenarzt müssen. Es ist wahrscheinlich, dass bis 2030 der Behandlungsbedarf um ein Drittel steigen wird. Weshalb der Trend zu Mehrbehandlungen geht, ist einfach zu erklären. Viele Augenkrankheiten treten erst im fortgeschrittenen Alter auf. Daher sind die Augenärzte stärker als andere von den Auswirkungen des aktuellen demografischen Wandels betroffen.

Im Jahre 2010 suchten 50 Prozent aller Senioren zwischen 70 und 80 Jahren einen Augenarzt auf. Je mehr Menschen es in diesem Alter geben wird, umso mehr werden die Augenärzte zu arbeiten haben. Doch auch innerhalb einer Altersgruppe scheint sich die Augengesundheit zu verschlechtern. 1997 waren es noch 42,8 Prozent aller 60-Jährigen, die zum Augenarzt gingen. 2010 war diese Zahl bereits auf 56,7 Prozent gestiegen. Diese Zahlen beziehen sich nur auf die ambulante Versorgung. Doch auch bei der stationären Unterbringung ist ein Aufwärtstrend zu beobachten. Die Zahl der Augenoperationen in einem Krankenhaus sind zwischen 2005 und 2010 direkt um 20 Prozent gestiegen.

Für die Praxen bedeutet das einen Ansturm, der wohl nur mit verlängerten Arbeitszeiten oder neuen Kollegen geschafft werden kann. Allerdings scheinen die Chancen, dass junge Augenärzte nachkommen und das Arbeitspensum mit übernehmen, eher schlecht. Die Zahl der niedergelassenen Augenärzte ist um 25 Prozent zurückgegangen. Und auch die Betten in Krankenhäusern wurden abgebaut. Hier stehen 30 Prozent weniger zur Verfügung.