Steigt die Zahl der Schilddrüsenerkrankungen wieder?

Von Cornelia Scherpe
25. April 2012

Es ist erst fünf Jahre her, dass Deutschland offiziell von der Liste der Länder genommen wurde, in denen es eine Jodunterversorgung gibt. Tatsächlich war der Konsum von Jod erst 2007 hoch genug, dass die Weltgesundheits­orga­nisation WHO unser Land zu den sicheren zählte. Das könnte sich nun wieder ändern. Die Mediziner hierzulande sehen aktuell einen rückläufigen Trend. Bedeutet das, dass die Zahl der Schilddrüsen­erkrankungen wieder zunehmen wird? Zumindest die "Deutsche Gesellschaft für Nuklearmedizin" beantwortet das mit einem klaren Ja.

Aktuell verwenden den Schätzungen zufolge immerhin 80 Prozent aller Haushalte ein Speisesalz, das einen ausreichenden Jod-Level hat. Der Trend zum Jodmangel wird aber vor allen Dingen darauf zurückgehen, dass die Industrie für Lebensmittel aktuell wieder weniger jodhaltiges Salz für ihre Produkte verwendet. Der Grund dafür liegt in den Kosten. Weniger Jod bedeutet, dass die Produktion einfacher ist. Dieser bedenkliche Trend hat leider gerade erst begonnen, daher wird in den kommenden Jahren eventuell immer weniger Jod in den konsumierten Speisen sein.

Das wiederum wird die die Zahl der Schilddrüsenerkrankungen laut Mediziner wieder in die Höhe schnellen lassen. Sie raten daher allen Endverbrauchern, genau auf die Angaben der Lebensmittel zu schauen und selbst darauf zu achten, dass Jod in ihren Speisen ist.