Strom kann Zahnimplantate reinigen und so Knochenschwund verhindern

Von Ralph Bauer
16. März 2011

Probleme bei der häufig auftretenden Infektion durch Zahnimplantate könnten mit schwachem Strom verhindert werden. Schweizer Forschern ist es im Labor gelungen, die in einem Gelatineblock steckenden Titanimplantate zu reinigen. Zuvor waren sie mit Bakterien beschichtet worden, die beim Menschen häufig Knochenschwund verursachen.

Laut den im Journal "PLoS One" veröffentlichten Ergebnissen entstanden auf der Oberfläche, nachdem diese unter schwachen Strom gesetzt wurden, desinfizierende Verbindungen. So wurden 99 Prozent der Bakterien abgetötet. Die Stromstärke ist für den Menschen unbedenklich und entspricht der eines ausgeschalteten Autoradios. Die Forscher halten es für möglich, das Implantat beim Patienten als Anode zu nutzen, einen Clip an der Lippe als Kathode. Konkret ist dies allerdings noch nicht umgesetzt am lebenden Objekt.

Bei rund zehn Prozent der gut eine Million in Deutschland jährlich eingesetzten Zahnimplantate kommt es zu Komplikationen. Dies kann dazu führen, dass der Stift komplett entfernt werden muss.