Studenten kämpfen um Master-Plätze - viele gehen ins Ausland

Von Dörte Rösler
22. Oktober 2013

Zum aktuellen Semester fehlen in Deutschland tausende Master-Studienplätze. Selbst Studenten mit guter Bachelor-Note haben kaum eine Chance, ihre Ausbildung zu beenden. Besonders dramatisch ist die Situation für Psychologie- und Lehramtsstudenten, deren Berufsaussichten ohne Master gen null tendieren.

Universitäten und Kultusministerkonferenz zeigen sich von der Entwicklung überrascht. Dabei hatte sich das Problem lange angekündigt. Laut offiziellen Berechnungen sollte nur 50 Prozent der Studenten nach dem Bachelor einen Masterabschluss anstreben. Da der Bachelor in vielen Berufen nutzlos ist, bewerben sich aber rund 80 Prozent der Absolventen. In den nächsten zwei Jahren werden mehr als 30.000 Master-Plätze fehlen.

Gravierende Konsequenzen

Für die Studenten hat die Absage gravierende Konsequenzen. Bafög und Hiwi-Jobs fallen weg, zugleich erhöht die Krankenkasse ihre Beiträge. Viele schlagen sich mit schlechtbezahlten Praktika durch und versuchen ihr Glück im nächsten Jahr wieder. Oder sie verlassen Deutschland. Für Psychologen ist das Auslandsjahr eine gute Option. Wer in Deutschland Lehrer werden möchte, landet jedoch auf dem Abstellgleis - während in den Schulen dringend Nachwuchskräfte gesucht werden.