Studie: Gene sind Schuld an Niereninsuffizienz

Gestörter Kreatinin-Abbau: Genetische Ursachen für die Funktionsstörung der Niere

Von Thorsten Hoborn
21. April 2010

Wenn unsere Nieren nicht mehr in der Lage sind, Abfallprodukte und Gifte aus dem Körper herauszufiltern, kann es für den Menschen ohne entsprechende Behandlung lebensgefährlich werden. 500 Millionen Menschen leiden an einer sich langsam verschlimmernden Niereninsuffizienz.

90.000 Patienten sind auf Dialyse angewiesen oder stehen auf der Warteliste für ein Nierentransplantat. Akute und chronische Nierenleiden werden meist durch Diabetes und arterielle Hypertonie ausgelöst.

Genetik: erhöhter Kreatininwert als mögliche Entstehungsursache

Um zu klären, in wie weit die erbliche Veranlagung hierbei eine Rolle spielt, untersuchten Mediziner in einer Studie die DNS von über 67.000 Menschen nach genetischen Fehlern, die die Nierenfunktion beeinflussen könnten. Sie fanden heraus, dass 13 DNS-Varianten und sieben einzelne Gene bei der Erzeugung des Stoffwechselprodukts Kreatinin beteiligt sind.

Geschädigte Nieren können Kreatinin nicht ordnungsgemäß abgeben, was dazu führt, das die Konzentration des Stoffes im Körper nachweislich ansteigt. Ein überhöhter Wert ist in der Medizin daher Hauptindiz für ein beeinträchtigtes Organ. Die Entdeckung besagter Genvarianten stellt somit einen Durchbruch auf dem Gebiet dar, da die jeweiligen Erkrankungen der Patienten nun frühzeitiger erkannt werden können.