Studie untersucht die Frage: Warum haben manche Frauen schon ab 40 Hitzewallungen?

Schädigungen an Endothelzellen können bei Frauen schon ab einem Alter von 40 Jahren zu Hitzewallungen führen

Von Cornelia Scherpe
31. Mai 2017

Die Wechseljahre beginnen bei jeder Frau zu einem ganz individuellen Zeitpunkt, denn wie auch bei der Pubertät hat jeder Körper seinen eigenen inneren Fahrplan. Allerdings kann man den ungefähren Zeitraum der Menopause zwischen das 45. und 55. Lebensjahr legen.

Wer bereits mit 40 Jahren an Hitzewallungen leidet, ist eine Ausnahme. Diese frühen Beschwerden sind nicht nur ungewöhnlich, sie deuten auf eine Schädigung in den so genannten Endothelzellen hin. Das wiederum erhöht das Risiko für Gefäß- und Herzleiden, so eine aktuelle Studie.

Funktion von Endothelzellen

Endothelzellen bilden im Körper das Endothel von Blutgefäßen. Jedes Gefäß ist damit von innen ausgekleidet. Dabei erfüllt das Endothel zwei Funktionen: Zum einen ist es eine natürliche Barriere zum umliegenden Gewebe und zum anderen wird in ihm Stickstoffmonoxid produziert. Das ist wichtig für ein stabiles Herz-Kreislauf-System.

Ältere Studie haben bereits angedeutet, dass bei Frauen mit sehr frühen Hitzewallungen die Endothelzellen nicht einwandfrei arbeiten. Die Untersuchungen waren allerdings schwer auszuwerten, da die Frauen nach ihrem subjektiven Empfinden befragt worden waren und das ist bei jedem Menschen anders.

Die aktuelle Studie mit 272 Frauen umging dieses Problem, indem die Teilnehmerinnen nicht nur ein Beschwerde-Tagebuch führten, sondern permanent ein kleines Messgerät am Körper trugen. Die Damen waren zwischen 40 und 60 Jahren und bislang nicht an einem Herzleiden erkrankt.

Fehlfunktion führt zu Hitzewallungen

Nicht alle, aber einige der 40-Jährigen hatten bereits Hitzewallungen. Es zeigte sich, dass die Funktionskraft der Endothelzellen bei den 40- bis 53-Jährigen umso schlechter war, je häufiger sie Hitzewallungen erlebten.

Wer keine hatte, besaß ein stabiles Endothel, bei den übrigen sank die Funktionskraft. Sie entsprach bei regelmäßigen Hitzewallungen der Teilgruppe aller Frauen zwischen 56 und 60 Jahren.

Die Forscher leiten daraus ab, dass früh einsetzende Hitzewallungen ein Warnsignal für eine schlechte Endothelfunktion sind. Und das wiederum kann Risikofaktor für kommende Gefäß- und damit Herzleiden sein.