Studie zu Penisverlängerungen: Nutzlos, teuer und gefährlich

Experten raten sowohl von einer manuellen als auch chirurgischen Penisverlängerung ab

Von Cornelia Scherpe
29. Mai 2019

Eine Untersuchung hat sich jüngst angesehen, ob Männer durch eine chirurgische oder andere Methode der Penisverlängerung das bessere Leben erhalten, das sie sich vor dem Eingriff erhofft hatten. Das Ergebnis ist ernüchternd und spricht eher dafür, solch einen Eingriff nicht vornehmen zu lassen.

Für die Studie werteten britische Forscher die Daten von 1.192 Männern aus. Diese hatten sich für eine von 21 Möglichkeiten entschieden, ihr Glied zu verlängern. Da das Selbstbewusstsein eines Mannes sehr häufig mit seiner sexuellen Attraktivität verbunden ist, litten viele den eigenen Angaben nach stark unter einem zu kurzen Penis.

Penis-Extender

Eine häufig gewählte Therapieform war der Penis-Extender. Dabei wird auf eine Operation verzichtet und dafür regelmäßig das Gewebe mit einer Art Schlinge gedehnt. Der Effekt einer Verlängerung blieb auf unter zwei Zentimeter beschränkt und war nur im nicht-erigierten Zustand vorhanden. Zudem ließ der Effekt nach, wenn eine regelmäßige Anwendung ausblieb. Komplett wirkungslos waren hingegen Saugvorrichtungen und Injektionen. Letztere veränderten maximal den Umfang des Penis, nicht seine Länge.

Ligamentolyse

Eine operative Penisverlängerung hatte den "besten" Effekt, war jedoch mit hohen Risiken verbunden. Am häufigsten wurde eine sogenannte Ligamentolyse durchgeführt. Ein Chirurg durchtrennt dabei einige der Bänder, die den Penis in seiner Position am Becken halten. Auf diese Weise rutscht der Penis ein wenig nach vorn und es wird der hintere Teil sichtbar, der zuvor im Körperinneren verborgen lag. Das Organ wird also optisch länger, ohne dass mehr Gewebe hinzukommt. Das kann je nach Anatomie zwei bis drei Zentimeter bringen.

Nebenwirkungen, Komplikationen und stolze Preise

Männer riskieren bei einem Penis-Extender starke Schmerzen. Bei den operativen Eingriffen sind Taubheitsgefühle und sogar Erektionsstörungen mögliche Komplikationen. Das Glied kann zudem dauerhaft verformt werden.

Die Zufriedenheitsrate war in der Studie entsprechend niedrig, nicht zuletzt auch, da Kosten bis 46.000 Euro im Raum stehen und selten eine Kassenleistung sind. Die Forscher raten in ihrem Fazit daher von einer Penisverlängerung ab.