Studie zur Verurteilung von Ehrenmorden belegt - Richter zeigen keine Milde

Von Katharina Cichosch
31. März 2014

Sogenannte Ehrenmorde würden immer noch viel zu mild bestraft, meinen Kritiker. Und tatsächlich gibt es Gerichte, die die religiöse Zugehörigkeit offenbar als mildernde Umstände ansehen - bzw. die persönliche Schwere der Schuld, die dem Gefühl der meisten Menschen nach in so einem Fall zutreffen sollte, nicht feststellen.

In der Gesamtheit aber schöpfen Richter ihre Möglichkeiten zur Verurteilung auch bei Ehrenmördern voll aus. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Max-Planck-Instituts, von dem die Zeitschrift SPIEGEL bereits vorab berichtete. Hierfür hatte die Wissenschaftlerin Julia Kasselt über 70 Fälle sogenannter Ehrenmorde ausgewertet und überprüft, wie diese von den Gerichten beurteilt wurden.