Studienstopp: Forscher in Angst um Terror-Viren

Von Katharina Cichosch
24. Januar 2012

Wie weit darf die Wissenschaft gehen, und wann muss sie gestoppt werden? Im Falle führender Influenza-Forscher wurde die Antwort auf diese Frage längst gegeben: Sie legten ihre Studien vorzeitig auf Eis, nachdem ein potentiell gefährlicher "Killervirus" entdeckt wurde.

Eigentlich sollten die Studien Aufschluss über die Entstehung von Influenza-Viren, im Volksmund auch Grippe genannt, geben. Dafür kreuzten die Forscher unter anderem die Viren von Schweinegrippe sowie Vogelgrippe. Gerade diese Kreuzung aber erwies sich als besonders ansteckend - und womöglich hochgefährlich. In Zeiten weltweiter Terror-Gefahren befürchten Experten den Nachbau der "Killer-Viren" zu politischen Zwecken. Und auch ein Ausbruch des gefährlichen Virus aus dem Labor könnte ernste Folgen mit sich bringen. Die Wissenschaftler reagierten auf die Bedenken, die unter anderem aus US-Gremium für Bio-Sicherheit laut wurden, und legten die Studie vorerst auf Eis. Gefährlich werden könnte aber nicht nur das Virus selbst, sondern auch die wissenschaftliche Publikation hierüber. Schließlich wäre hiermit ein Nachbau zumindest für Experten möglich. Noch ist unklar, wie weiter verfahren wird und ob die Studienergebnisse ganz, teilweise oder gar nicht veröffentlicht werden sollen.