Sucht-Statistik: Weniger Drogentote, mehr Erstkonsumenten

Von Ingo Krüger
28. März 2012

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans (FDP), stellte den Jahresbericht 2011 vor und wartete mit einer guten Nachricht auf: Die Zahl der Drogentoten ist gegenüber 2010 gesunken, und zwar auf den niedrigsten Stand seit 1988. Insgesamt verstarben im vergangenen Jahr 986 Menschen an den Folgen von Rauschgiftkonsum.

Sogenannte harte Drogen wie Heroin sind auf dem Rückzug. Bedenklich stimmt jedoch, dass Designerdrogen wie Amphetamin und Methamphetamin weiter auf dem Vormarsch sind. Die Einnahme synthetischer Substanzen wie Crystal Meth ist äußerst riskant. Häufig wird die Gefährlichkeit dieser Mittel noch unterschätzt.

Der Jahresbericht vermerkt zudem, dass die Zahl der Erstkonsumenten von Ecstasy, Kokain und Amphetamin stark ansteigt, während sie bei Heroin zurückgegangen ist. Im letzten Jahr registrierte die Polizei insgesamt 21 315 Menschen, die erstmals Drogen genommen hatten. Das ist gegenüber 2010 ein Anstieg um rund 15 Prozent.

Dank verbesserter Therapien, Drogenkonsumräumen sowie medizinischer und sozialer Hilfsangebote haben Drogenabhängige heutzutage die Möglichkeit, länger zu leben als früher. So stieg das Durchschnittsalter der Drogentoten in Deutschland seit 2002 von 32 auf 37 Jahre.