Südkoreanische Wissenschaftler wollen mit "Killer-Robotern" gegen Quallenplagen vorgehen

Von Frank Sprengel
6. November 2013

Auch wenn historische Daten fehlen, um die zukünftige Entwicklung der weltweiten Quallenpopulation eindeutig beurteilen zu können, gehen einige Wissenschaftler davon aus, dass die Quallenbestände der Welt gravierend vom Klimawandel, von der Überfischung und anderen Faktoren maßgeblich beeinflusst werden.

Quallenaufkommen bedrohlich groß

Dass schon jetzt viele Fischer darüber klagen, dass Quallen ihre Netze verstopfen und Fischbestände bedrohen, steht bereits fest. Zudem sind giftige Quallen eine erhebliche Gefahr für Badegäste. Wie ein Fall aus Schweden neulich zeigte, können massenhaft auftretende Quallen sogar Kühlsysteme von Kernkraftwerken lahmlegen.

Da es aber sehr zeitraubend und vor allem kostspielig ist, bedrohlich große Quallenaufkommen alleine durch herkömmliche Fangaktionen gezielt auszudünnen, haben Forscher vom Urban Robotics Lab des Korea Advanced Instistute of Science and Technology in Südkorea eine Art Killer-Roboter entwickelt, der Quallen autonom aufspüren und töten kann. Nach ersten erfolgreichen Tests gehen die Entwickler davon aus, dass sich mit bloß drei Robotern stündlich bis zu 900 Kilogramm Quallen eliminieren lassen könnten.

Kritik an der Quallenvernichtung

Kritik, dass diese Methode der Quallenvernichtung "inhuman" sei, wollen die Entwickler nicht gelten lassen, da Quallen bloß Plankton seien und weder ein Herz noch ein Gehirn hätten. Außerdem sei der Jellyfish Elimination Robotic Swarm (JEROS) genannte Roboter, der letztendlich nicht mehr als eine Art schwimmender Mixer ist, für andere Tierarten und den Menschen weitestgehend ungefährlich.

Wenn es nach den Forschern des südkoreanischen Urban Robotics Lab geht, soll der JEROS aber nicht nur zur Quallenbeseitigung dienen, sondern zukünftig auch in leicht modifizierter Form beim Bekämpfen von Ölteppichen sowie der Müllbeseitigung helfen.