Syphilis ist in deutschen Großstädten wieder auf dem Vormarsch

Großstadtphänomäen Syphilis - RKI rät zu regelmäßigen Untersuchungen

Von Laura Busch
10. Dezember 2009

Die Geschlechtskrankheit Syphilis ist wieder auf dem Vormarsch. Besonders in deutschen Großstädten wird der "harte Schanker" derzeit vermehrt diagnostiziert.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) veröffentlichte unlängst einen Bericht, nach dem beispielsweise in Berlin die Fallzahlen vom Jahr 2007 zum Jahr 2008 um 44 Prozent gestiegen sind. In Hamburg stieg der Wert um etwa ein Drittel. 2008 wurden in ganz Deutschland 3172 Patienten mit Syphilis registriert.

Ein Großstadtphänomen

Das RKI wertet die Krankheit heutzutage als Großstadtphänomen. Ganz vorne liegt zahlenmäßig Berlin (19 Fälle pro 100.000 Einwohner), gefolgt von Köln (18 pro 100.000), München (16 pro 100.000), Hamburg (11 pro 100.000) sowie Frankfurt am Main (10 pro 100.000). Besonders betroffen sind homosexuelle Männer, die ungeschützten Verkehr haben. Bei den Frauen sind die Werte entgegen des allgemeinen Trends rückläufig.

Syphilis ist zwar mit Penicillin heilbar, kann jedoch unentdeckt beziehungsweise unbehandelt zu ernsthaften Beschwerden wie Hautentzündungen und entzündeten Organen führen. Die Krankheit kann darüber hinaus eine HIV-Infektion begünstigen. Das RIK rät deswegen Menschen, die häufig ihre Sexualpartner wechseln, zu regelmäßigen Kontrolluntersuchungen und zur Nutzung von Kondomen.