Tabuthema in der Beziehung: Nicht Sex, sondern die Finanzen
Damit Finanzen nicht zum Streitthema werden, sollten Paare offen über die drei Modelle der Kontoführung sprechen
Wer in einer Beziehung zusammenlebt, hat sich einen gemeinsamen Alltag aufgebaut und möchte auch die Zukunft miteinander verbringen. Doch auch in einer festen Partnerschaft sind beide noch immer eigenständige Individuen mit eigenen Wünschen und Ansichten.
Tabuthema Finanzen
Daher kommt es auch bei funktionierenden Beziehungen immer wieder zu Streitigkeiten und zwar oft über Themen, die sonst eher mit einem Tabu belegt sind. Wer allerdings denkt, dass Sex das Tabuthema Nummer 1 ist, der irrt sich. Tatsächlich sind es die Finanzen.
Getreu dem Motto "Über Geld spricht man nicht" redet man in vielen Beziehung zu wenig darüber. Oft leidet der eine längere Zeit stumm unter der Ausgabe- oder Sparsucht des anderen und irgendwann eskaliert der Streit. Schätzungen zufolge gehen die Hälfte aller Streitereien unter Paaren auf die Geldfrage zurück.
Die drei Modelle der Kontoführung
Damit Finanzen nicht zum Streitthema werden, sollten Paare das Tabu beseitigen. Man setzt sich zusammen und plant gemeinsam die Haushaltsführung. Dabei gibt es zwei klassische Modelle und ein eher unkonventionelles.
Das Gemeinschaftskonto
Das erste stellt die Lebensgemeinschaft über das Individuum und hat daher nur ein Gemeinschaftskonto. Auf dieses fließen die Einnahmen beider Partner und mit diesem werden alle Ausgaben bezahlt.
Zwei Konten
Das Gegenmodell schützt die Individualität und bleibt bei zwei Konten. Gleichbleibende Ausgaben wie Miete, Strom etc. werden durch zwei geteilt und beim Kauf von Gütern (von Tischdeko bis zur Waschmaschine) wird entweder fair geteilt, oder ein Partner kauft die Ware allein und sie bleibt dessen Eigentum.
Streit in einer Beziehung kommt vor allen Dingen dann auf, wenn beide Partner lange das Tabu der Finanzen gepflegt haben und nun beim Gespräch merken, dass sie sich nicht auf dasselbe Modell einigen wollen.
Drei Konten
Seltener thematisiert, aber im Alltag für viele die beste Lösung: nicht ein, nicht zwei, sondern drei Konten. Jeder Partner behält ein privates Konto und man eröffnet beim Zusammenziehen ein Gemeinschaftskonto. Hier zahlt jeder monatlich seinen Anteil an gemeinsamen Ausgaben ein und behält auf dem privaten Konto persönliche Rücklagen.
- Über die kann man für Hobbys frei verfügen,
- muss sich vor dem Partner nicht rechtfertigen und
- jeder bleibt unabhängig.