Tanken im Ausland - Autourlauber sollten sich informieren

Wir klären Autofahrer über die verschiedenen Bezeichnungen auf den Zapfsäulen in Reiseländern auf

Von Dörte Rösler
23. Juli 2015

Wer mit dem Auto ins Ausland fährt, sollte sich schon vor der Abreise über die Kraftstoffpreise informieren. Die Unterschiede sind erheblich. An der Tankstelle kann aber noch anderes zu Verwirrung führen. Wie unterscheidet man Benzin oder Diesel, und was bedeutet die Abkürzung "M" auf der Zapfsäule?

Nafta, Essence oder Stars?

Schon an deutschen Zapfsäulen fällt es manchmal schwer, den richtigen Kraftstoff zu finden. Im Ausland ist das noch schwieriger. In Portugal und Spanien

  • wird Benzin unter dem Namen "Gasolina" verkauft,
  • Diesel heißt "Gasoleo".

Um Fehler beim Tanken zu vermeiden, müssen Urlauber also besonders aufpassen. Oft sind die Bezeichnungen selbst innerhalb eines Landes verschieden.

Die Franzosen unterscheiden

  • "Sans Plomb" (unverbleites Benzin) von
  • "Gazole" oder "Gasoil" (Diesel).

Achtung: an einigen Säulen wird Benzin auch als "Essence" angeboten. Autogas (LPG) wird mit der Abkürzung GPL bezeichnet.

Die Briten verkaufen Benzin wiederum als

  • "Unleaded" oder
  • Petrol",

mancherorts auch als "Stars". Diesel wird gelegentlich unter dem Namen "Derv" geführt. Wer Tschechien, Slowenien oder die Slowakei bereist, bekommt Benzin als

  • "Nafta"

angeboten.

Oktanzahl statt Namen

Statt sich durch die Namensvielfalt verwirren zu lassen, können Autofahrer sich an der Oktanzahl orientieren - bei Diesel analog die Cetanzahl.

  • Normales Benzin hat 91 Oktan,
  • Super und E10 haben 95 Oktan.

Bei mindestens 98 Oktan handelt sich um Super Plus. Ältere Dieselmotoren kommen mit 40-Cetan aus, moderne Exemplare benötigen 50-Cetan-Sprit.

Was tun bei Problemen?

Vorsicht beim Tanken ist auch in Deutschland geboten. Im Ausland ist das Risiko für Verwechslungen aber größer. Was tun, wenn der falsche Sprit im Tank gelandet ist?

Benzin kann für einen Dieselmotor gefährlich werden. Ältere Modelle tolerieren zwar geringe Mengen Benzin, man sollte es aber nicht darauf ankommen lassen. Die erste Wahl lautet immer: den Tank abpumpen lassen. Wurde der Motor nach der Fehlbetankung bereits gestartet, bleibt nur die Reinigung der gesamten Einspritzanlage.

Auch der umgekehrte Weg ist möglich: beim Spritzapfen ist Diesel in den Benziner gelangt. Was zu tun ist, verrät die Betriebsanleitung des Wagend. Einige PKW vertragen eine gewisse Menge Diesel, so dass man weiterfahren kann. Tipp: In einen Kanister Benzin einfüllen und zwischendurch immer wieder nachtanken. So verringert sich der Diesel-Anteil.

Eine Verwechslung von Benzin mit 91, 95 und 98 Oktan ist dagegen meist problemlos. Moderne Motoren stellen sich automatisch auf die Spritqualität ein.