Thrombosepatienten: Neuen Schutz vor Blutgerinnseln

Von Thorsten Hoborn
16. Dezember 2009

Thromben sind Blutgerinnsel in einem Blutgefäß. Sie bilden sich nach Gefäßverletzungen oder durch Störungen der Blutgerinnung. Vom Blutstrom mitgerissen, können sie an anderer Stelle Verstopfungen verursachen, die dort zum Ausfall der Blutversorgung von Organen führt. Es kann zu Infarkten und Lungenembolien kommen.

Risikopatienten sind auf gerinnungshemmende Medikamente wie Warfarin oder Phenprocoumon angewiesen, die zwar vor Herzinfarkten schützen, doch ein hohes Risiko für Blutungen bergen. Die Blutgerinnung an der richtigen Stelle zu stoppen, könnte Gerinnsel-Entstehung verhindern, ohne die Wundheilung zu unterbrechen.

Hierfür entwickelte ein internationales Forscherteam nun einen möglichen Ansatzpunkt. Sie entdeckten einen Baustein, welcher die Gerinnselbildung in den Adern anstößt. Aktivierte Blutblättchen setzen das Molekül Polyphosphat frei, welches sich direkt an einen Gerinnungsfaktor bindet und diesen aktiviert. Diese Aktivierung setzt die Blutgerinnung in den Gefäßen in Gang.

Medikamente auf Basis des Moleküls Polyphosphat könnten gezielte helfen, die Gerinnung zu blockieren und so bestehende Behandlungsmöglichkeiten für Patienten mit hohem Herzinfarkt- oder Schlaganfallrisiko zu verbessern.