Ticks wie beim Tourette-Syndrom durch Reize im Gehirn künstlich erzeugt

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
6. November 2012

Bei dem Tourette-Syndrom handelt es sich um unwillkürliche plötzliche Bewegungen, die bei einem Menschen immer wieder entweder einzeln oder auch mehrfach hintereinander auftreten. Auch können diese betroffene Menschen ungewollt irgendwelche Laute oder Äußerungen von sich geben oder ahmen einen anderen Menschen nach.

Die Bezeichnung "Tourette" geht auf den französischen Arzt Georges Gilles de la Tourette zurück, der diese Krankheit Mitte des 19. Jahrhunderts beschrieben hat. Man vermutet, dass auch der bekannte Komponist Wolfgang Amadeus Mozart (u.a. die Serenade "Kleine Nachtmusik" sowie die Oper "Die Zauberflöte") unter dem Tourette-Syndrom gelitten hatte.

Jetzt haben Forscher ein Experiment gemacht, indem sie bei gesunden Menschen ein bestimmtes Gehirnareal durch Magnetfelder reizten. Anschließend wurde den Teilnehmern an dieser Studie ein Video vorgespielt und tatsächlich haben dann die Betroffenen die Bewegungen der im Video gezeigten Personen unwillkürlich nachgeahmt.

In Deutschland sind schätzungsweise 300.000 bis 500.000 von diesem Tourette-Syndrom betroffen, wie die Deutsche Gesellschaft für Neurologie berichtet. In den meisten Fällen beginnt die Erkrankung im Kindesalter von sieben Jahren und entwickelt sich bis zum vierzehnten Lebensjahr, doch bei vielen lassen diese ungewollten schnellen Bewegungen (Tics) später nach und bei manchen Menschen verschwinden sie auch vollständig.