Tiereinwanderer Waschbären und Marderhund: Hohe Bestände gefährden einheimische Tierarten

Von Ingrid Neufeld
10. Februar 2014

Ein Sprecher des Deutschen Jagdverbandes (DJV), Torsten Reinwald, erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur dpa, dass in Deutschland im Jagdjahr 2012/2013 zum ersten Mal über 100.000 Waschbären gejagt, oder auch überfahren wurden.

Diese Tiere lebten ursprünglich in Nordamerika. Inzwischen gibt es diese Population auch bei uns, ihr Bestand ist sogar dreißigmal höher als noch vor zehn Jahren.

Nachdem Marderhunde bei uns in den letzten Jahren durch Staupe und Räude rückläufig waren, gibt es jetzt wieder mehr davon. Auch sie haben ihre ursprüngliche Heimat nicht in Deutschland, sondern kommen aus Asien. Von ihnen verloren 18.588 Exemplare ihr Leben.

Experten sehen in der Ausbreitung dieser Tiere ein Risiko für heimische Sumpfschildkröten, Amphibien und Wasservögel. Denn die Neu-Einwanderer sind keine Kostverächter. Das Jagen dieser Exemplare kann nicht der alleinige Schutz für einheimische Arten sein. Dafür ist auch eine Reduzierung landwirtschaftlicher Nutzung wichtig.