Tipps für eine positive Lebensbilanz von Senioren - unverarbeiteten Erlebnisse bewältigen

Von Katja Grüner
7. Juni 2013

Für einen Rückblick auf das eigene Leben ist man nie zu jung. Die meisten Menschen denken allerdings erst im Alter gern an vergangene Zeiten, und meist sind sie dann gar nicht so zufrieden. Psychologen raten hier zur Nachsicht: wer sich selbst zu kritisch betrachtet und auch als Rentner noch mit den früheren Entscheidungen hadert, verdirbt sich den Lebensabend.

Natürlich hätte man manches anders machen können. Aber gerade im Alter ist es wichtig, sich die eigenen Fehler zu verzeihen. Nachsicht mit den eigenen Schwächen trägt zur Zufriedenheit bei. Ältere sollten sich deshalb vor Augen führen, dass sie heute nur so kritisch sein können, weil sie in der Zwischenzeit viel gelernt haben.

Wer als junger Mensch Fehler macht, weiß es meist nicht besser. Erst mit den Erfahrungen wächst das Urteilsvermögen. Im Rückblick betrachtet, wird manches Fehlverhalten deshalb verständlich und verzeihbar. Wenn die negativen Erinnerungen und Selbstzweifel überhand nehmen, sollten Senioren sich allerdings Hilfe suchen.

Alterspsychologen weisen etwa darauf hin, dass traumatische Erlebnisse in der Kindheit manchmal erst in späten Jahren belastend werden. Kriegserinnerungen, Unfälle oder andere Schicksalsschläge werden dann wieder lebendig. Um diese unverarbeiteten Erlebnisse zu bewältigen, kann der Gang zum Spezialisten sinnvoll sein. Da auch die Krankenkassen dies erkannt haben, zahlen sie in vielen Fällen sogar die Therapie.