Tödlicher Virus in Bangladesch aufgetaucht

Schutz der Palmen in Bangladesh, um Virusverbreitung durch Fledermäuse zu vermeiden

Von Frank Hertel
7. März 2011

1998 haben Mediziner auf einer Schweinefarm in Malaysia einen extrem tödlichen Virus entdeckt. Er ist nach dem Ort benannt, in dem diese Schweinfarm stand und heißt Nipah-Virus. Es handelt sich um einen Paramyxavirus, der mit Masern und Mumps verwandt ist.

Seit 2004 ist der Nipah-Virus vor allem im Westen Bangladeschs zu finden. Dort sind bis heute 111 Menschen an ihm gestorben. Das Institute for Epidemiology, Disease Control and Research (IEDCR) mit Sitz in Dhaka weiß, wie man diesem sehr seltenen, aber hochgefährlichen Virus entgehen kann.

Fledermäuse übertragen den Virus

Direktor Rahman sagt, die Leute in dieser Gegend trinken in den Wintermonaten rohen Palmensaft. Das machen aber auch Fledermäuse, die in der Nacht die Palmen aufsuchen und sie mit Urin und Speichel benetzen. Die Fledermäuse sind Träger des Nipah-Virus. Durch sie stecken sich die Menschen an.

Man versucht jetzt, die Palmen mit Juteschürzen vor den Fledermäusen zu schützen. Rahman empfiehlt jedoch, zur Sicherheit ganz auf den Genuss rohen Palmensafts zu verzichten. Das Hauptsymptom einer Nipah-Infektion ist eine Gehirnhautentzündung.

Nur einer von vier Infizierten überlebt diesen Virus, meist mit schweren neurologischen Schäden.