Tour de France-Direktor Prudhomme ist gegen Neuvergabe der Armstrong-Titel

Von Ingo Krüger
16. Oktober 2012

Noch hat der Radsport-Weltverband UCI nicht darüber entschieden, ob er dem siebenfachen Tour-de-France-Sieger Lance Armstrong (41) aufgrund von Dopings alle Titel aberkennen wird. Doch schon jetzt fordert Tour-Direktor Christian Prudhomme, die Titel nicht neu zu vergeben.

Nutznießer einer nachträglichen Disqualifikation Armstrongs wäre auch Jan Ullrich, der in den Jahren 2000, 2001 und 2003 jeweils Zweiter im Gesamtklassement der Frankreich-Rundfahrt geworden war. Ullrich, der nach jahrelangen Verfahren 2012 vom Internationalen Sportgerichtshof (CAS) rechtskräftig wegen Dopings schuldig gesprochen worden ist, erklärte jedoch bereits, keinen Wert auf diese Titel zu legen. Er wolle sich nicht mit fremden Federn schmücken, teilte der 38-Jährige mit.

Die United States Anti-Doping Agency (USADA) hatte Armstrong in einem mehr als 1.000 Seiten umfassenden Bericht des systematischen Dopings beschuldigt. Prudhomme sagte dazu, dass die Dokumentation ein niederschmetterndes Bild gezeichnet hätte. Nicht nur Armstrong, auch zahlreiche seiner Mannschaftskameraden sowie der heutige RadioShack-Manager Johan Bruyneel hätten jahrelang unerlaubte Mittel eingenommen oder mit ihnen gehandelt.