Tränen bei Frauen mindert die Lust auf Sex bei Männern

Frauen, die weinen, sind für viele Männer weniger attraktiv

Von Karin Sebelin
10. Januar 2011

Frauen sind bekannt dafür, dass sie emotionaler reagieren als Männer. Sie zeigen eher ihre Gefühle und weinen leichter. Von Natur aus sollen Männer eher stark und mutig sein und kaum Gefühle zeigen. Ein weinender Mann? Undenkbar.

Unterschiede zwischen Frauen und Männern

Es ist erwiesen, dass Männer im Schnitt sechs bis 17 Mal pro Jahr weinen, Frauen dagegen 30 bis 64 Mal. Doch im Zeitalter der Emanzipation darf auch ein Mann seine Gefühle zeigen und weinen, wenn ihm danach ist.

Ein Unterschied wird auch bei verschiedenen Berufsgruppen deutlich - Therapeuten weinen häufiger als Börsenmakler, das ist wahrscheinlich auch in ihrem Beruf begründet. Italienische Männer und österreichische Männer sind in der Studie auch die am häufigsten weinenden Männer. Im Laufe seines Lebens vergießt ein Mensch rund 100 Liter Tränenflüssigkeit.

Tränen als Botschaft

In einer Studie fanden israelische Forscher nun heraus, dass Tränen eine Botschaft vermitteln und diese Botschaft bewirkt bei Männern, dass sie die Lust auf Sex verlieren.

Zuerst fanden die Forscher heraus, dass in der Tränenflüssigkeit von Mäusen eine besondere Wirkung steckt, die anderen Mäusen eine Information übermittelt. Nun wurde von der Studienleiterin Shani Gelstein, der Neurologin vom Weizmann Institute of Science in Israel, untersucht, ob dieser Vorgang auch auf menschliche Tränen zutrifft.

Sie lud hierfür Frauen in ihr Institut ein und zeigte ihnen traurige Filme. Die Frauen mußten dann weinen und die Tränen wurden in Gefäßen aufgefangen. Männliche Testpersonen mußten an diesen Tränen riechen. Die eine Hälfte der Probanden bekam echte Tränen, die andere Hälfte bekam Salzwasser.

Dann wurden den Männer Frauenfotos gezeigt, mit der Frage, wie attraktiv sind diese Frauen. Die Probanden, die an den echten Tränen rochen, fanden die Frauen weniger attraktiv.

Weitere Untersuchungen zeigten auch, dass die Frauentränen bei den Probanden die sexuelle Lust verringerte. Diese Studie zeigt, wie eng der Geruchssinn, die Augen und das Gehirn zusammenhängen.

Der Augenarzt und Tränenexperte Johannes Nepp, der Facharzt an der Wiener Universitätsklinik ist, meint: "Wenn jemand unter trockenen Augen leidet, sollten wir in Zukunft auch stärker das Geruchsorgan untersuchen."

Auch bei der Behandlung von Sexualstörungen könnte in Zukunft solch eine Erkenntnis von großer Wichtigkeit sein. Bernd Ahrbeck, Psychologe an der Humboldt-Universität Berlin, empfiehlt: "Was auch immer der Auslöser Ihrer Tränen ist, lassen Sie sie laufen." Denn wer nicht weint und seine Tränen unterdrückt, verdrängt nur seine Probleme und bewältigt sie nicht.