Trauer verändert den Herzschlag

Trauerbewältigung sollte nach einiger Zeit abgeschlossen werden, um Herzerkrankungen zu vermeiden

Von Cornelia Scherpe
17. November 2010

Wer einen lieben Menschen verloren hat, oder im Trennungsschmerz wegen einer gescheiterten Beziehung ist, der trauert. Diese Reaktion ist menschlich und normal. Ein Mensch muss den Verlust emotional verarbeiten und sich dafür mit den Gefühlen auseinander setzen. Trauer, die anhält, oder in depressive Dauerstimmung umschlägt, kann jedoch gefährlich werden, denn die Psyche hängt immer eng mit dem Körper zusammen.

Erhöhter Herzschlag bei Trauernden

Forscher haben nun sogar ermittelt, dass sich der Herzschlag eines stark trauernden Menschen ändert. Das Herz beginnt auf Dauer schneller zu schlagen. In Australien bat man 78 Menschen, die eine geliebte Person verloren hatten, an der Studie teilzunehmen. Man bestimmte ihren Herzschlag wenige Wochen nach dem Schicksalsschlag und erneut nach sechs Monaten. Zudem maß man den Herzschlag einer Kontrollgruppe, die nicht trauerte.

Das Ergebnis: im Vergleich zu den nicht trauernden Menschen war der Herzschlag der 78 anderen bei 75 Schlägen in der Minute. Die gesunden Menschen hatten nur einen Herzschlag von 70 Schlägen im Durchschnitt. Der erhöhte Herzschlag war allerdings bei der zweiten Messung nach sechs Monaten wieder verschwunden.

Dieses Ergebnis legt nahe, dass Trauerbewältigung wichtig ist, aber auch nach einer gewissen Zeit abgeschlossen sein muss. Bleibt der Herzschlag auf Dauer erhöht, kann das zu Herzkrankheiten führen.

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