Traumatische Kindheit führt zu schlechter Gehirnentwicklung

Von Cornelia Scherpe
17. Februar 2012

Forscher haben entdeckt, dass traumatische Ereignisse in der Kindheit ihre Schatten bis in die Gegenwart werfen. Es ist nicht nur so, dass Opfer mit den Erinnerungen an Gewalt und Vernachlässigung zu kämpfen haben, auch ihre Gehirne haben Probleme. So entdeckte man, dass eine schlimme Kindheit dazu führt, dass sich das Hirn nicht normal entwickelt. Bei Betroffenen wächst der Hippocampus nicht richtig, was dazu führt, dass er im Vergleich zu Altersgenossen zu klein ist. Der Hippocampus ist eine wichtige Hirnregion, in der Erinnerungen abgespeichert werden. Allerdings hat man dieses Areal auch noch nicht zu Gänze erforscht.

Man weiß dennoch bereits jetzt, dass Fehler im Hippocampus dazu führen, dass der oder die Betroffene anfälliger wird für seelische Leiden wie Angstzustände oder Depressionen. Die Traumata der Kindheit können also dazu führen, dass der Hirnbereich sich falsch entwickelt und es eben zu diesen Problemen kommt.

Diese Erkenntnis basiert auf einer US-Studie, zu der 200 Menschen geladen wurden. Einige von ihnen hatten eine schlimme Kindheit voller Gewalt, sowohl physischer als auch psychischer Art. Als man nun MRT-Aufnahmen der Gehirne aller Probanden machte, konnte man feststellen, dass es zwischen den mit Gewalterfahrung und den übrigen Unterschiede im Hippocampus gab. Das Geschlecht der Person spielte dabei keine Rolle und auch das Alter wurde als Faktor eliminiert. Ergebnis: Je schlimmer das Erlebte war, desto kleiner war die Hirnregion.