Trinken bis zum Rausch beschädigt die Darmbarriere

Von Cornelia Scherpe
23. Mai 2014

Gegen ein Gläschen in gemütlicher Runde von Zeit zu Zeit ist nichts einzuwenden, doch viele Menschen trinken immer öfter bis zu einem Rausch.

Schädigung der Leber bei starken Alkoholkonsum

In der Medizin geht man dann von einem Rauschzustand aus, wenn innerhalb von 120 Minuten die Konzentration von Alkohol im Blut auf mehr als 0,08 g/dl angestiegen ist. Bei Männern tritt dieser Zustand im Schnitt nach fünf stärkeren Alkoholgetränken ein. Bei Frauen reichen meist schon vier dieser Getränke. Der Rausch ist gefährlich für die Zurechnungsfähigkeit und die Leber, was den meisten Menschen durchaus bewusst ist.

Beeinträchtigung der Schutzfunktion

Nun haben Forscher herausgefunden, dass das Rauschtrinken auch einen Einfluss auf die Darmbarriere hat. Diese soll im gesunden Zustand sowohl feindliche Bakterien als auch innere Gifte davon aufhalten, in die Blutbahnen zu gelangen. Doch unter starken Alkoholkonsum wird die Barriere geschwächt und dies wiederum kann nachhaltig der Gesundheit schaden.

Übertritt von Bakterien ins Blut und Immunreaktionen

Die Erkenntnis kommt aus einer Studie mit 25 Probanden. Diese tranken einen Fruchtsaft-Wodka-Mix und zwar in einer Menge von 2 Milliliter je Kilogramm Gewicht. So konnten die Forscher sicher gehen, dass jeder Teilnehmer gerechnet auf sein Gewicht die gleiche Dosis intus hatte.

Der Alkoholspiegel im Blut lag nach einer Stunde bei 0,8 Promille. Nun sah man sich an, welche Substanzen aus dem Darm in die Blutgefäße übertraten. Die Forscher fanden die DNS und Kohlenhydrate, die nur von Bakterien stammen können. Dies bedeutet, dass eindeutig Erreger übergetreten waren. Darauf reagierte auch das Immunsystem der Probanden.

Die Forscher konnten nachweisen, dass es zu einer gestiegenen Abwehrreaktion kam. Die Reaktion der Immunzellen sorgte für Entzündungsreaktionen, die indirekt auch der Leber schaden können. Die gestörte Darmbarriere ist also ein weiterer Grund, es mit dem Trinken nicht zu übertreiben.