Trinkwasserproblem in China: Grundwasser hochgradig belastet

Von Ingrid Neufeld
24. April 2014

Chinas amtliche Nachrichtenagentur Xinhua meldete erschreckende Nachrichten über das chinesische Trinkwasser. Danach ergaben Messungen, die im letzten Jahr in 203 Städten durchgeführt wurden, eine Qualität die als "sehr schlecht" oder "ziemlich schlecht" bezeichnet wurde.

Im Vergleich zum Jahr 2012 war der Grundwasseranteil, das nicht sofort zu sich genommen werden kann, von 57,4 auf 60 Prozent angestiegen. Der Grund liegt in den Umweltschäden infolge des Wirtschaftsbooms.

Erst letzte Woche verwies das Umweltministerium auf eine 16prozentige Belastung der Böden. So weist annähernd ein Fünftel des Ackerbodens eine Kadmiumbelastung, oder andere nicht organische Elemente auf. Ministerpräsident Li Keqiang beugte sich dem Druck der Bevölkerung und will gegen die Umweltverschmutzung "Krieg führen".

Erst Anfang April gab es Unmut in Lanzhou, nachdem dort das Trinkwasser extrem viel Benzol aufgewiesen hatte. Eine Tochterfirma der staatlichen China National Petroleum Company hatte wohl eine undichte Pipeline, aus der Öl ins Trinkwasser drang. Anstatt die Öffentlichkeit zu informieren, hatte die Stadtverwaltung Stillschweigen wahren wollen, was die Bevölkerung zusätzlich aufbrachte.