Trockene Scheide - Ursachen finden und verantwortungsbewusst handeln

Von Cornelia Scherpe
21. August 2014

Obwohl es ein körperliches Leiden wie jedes andere ist, wird Scheidentrockenheit noch immer mit einem Tabu belegt. Betroffene Frauen sprechen ungern darüber und wenn, dann mit der Freundin. Viele suchen nach Hausmitteln und vermeiden ein zu häufiges Nachdenken über das Problem. Diese Herangehensweise ist jedoch völlig falsch.

Ursachen können hormonell oder stressbedingt sein

Verantwortungsvoll ist es, sich mit dem Symptom zu beschäftigen, denn die Trockenheit der Scheide kann auf diverse Krankheiten hindeuten.

  • Sie kann beispielsweise im Zuge von Diabetes oder unbehandeltem Bluthochdruck auftreten.
  • Oft sind hormonelle Schwankungen der Auslöser, weshalb Frauen über ihre regelmäßigen Medikamente als Ursache nachdenken sollten. Hormonelle Verhütung oder Hormontherapien bei Krebs können zur Scheidentrockenheit führen.
  • Doch auch Stress kann das Hormongleichgewicht zerstören und sich auf diese Weise äußern.
  • Nicht selten ist schlicht der Gebrauch von Tampons Schuld an der Trockenheit. Dieser nimmt nicht nur das Menstruationsblut auf, sondern auch die natürlichen Sekrete der Scheide. Das führt bei der falschen Tamponstärke, oder allgemein an schwächeren Tagen, zu einer Zerstörung der Scheidenflora. Diese regeneriert sich nur langsam, was die Trockenheit auch bei einem Nichttragen der Tampons erklärt.

Verschiedene Vorgehensweisen zur Behebung des Problems

In all diesen Fällen können Frauen etwas gegen die Trockenheit tun. Sind Tampons das Problem, sollte über einen Umstieg auf Binden oder Menstruationstassen nachgedacht werden. Liegen Medikamente zugrunde, ist das direkte Gespräch mit dem Arzt zu suchen.

Dieser ist ohnehin die beste Anlaufstelle, wenn die Trockenheit über längere Zeit bestehen bleibt. Er kann unbekannte Krankheiten ausschließen und Behandlungsoptionen aufzeigen. Möglich sind östrogenhaltige Salben, die direkt in der Scheide wirken und das hormonelle Gleichgewicht wieder herstellen. Auch Therapien gegen Stress oder Paartherapien können helfen.

Bei vorübergehender Scheidentrockenheit kann beim Verkehr ein Gleitgel zum Einsatz kommen, damit das Gewebe nicht verletzt wird. Risse führen ansonsten schnell zu Infektionen mit Bakterien oder Pilzen und verschlimmern so die Situation.