Trotz Verbot: Philippinischer Jura-Professor zeigt Mohammed-Film

Von Nicole Freialdenhoven
25. September 2012

Trotz eines offiziellen Verbotes der staatlichen Universität der Philippinen zeigte der Jura-Professor und Menschenrechtler Harry Roque seinen Studenten im Fach Verfassungsrecht den umstrittenen Mohammed-Film, der in islamischen Ländern heftige Proteste ausgelöst hatte, darunter auch im Süden der überwiegend christlichen Philippinen, wo eine große Muslim-Minderheit lebt. In der Stadt Marawi protestieren zuvor hunderte Menschen gegen Film und verbrannten die Flaggen der USA und Israels.

Die von der Universität befürchteten Krawallen blieben jedoch aus, zumal Roque selbst den Film als "Müll, nichts als Müll" bezeichnet hatte, berichtet die philippinische Website ABS-CBN. Ihm ging es vor allem um die in der Verfassung garantierte Meinungsfreiheit, die er notfalls auch vor Gericht gegen die Universität erstritten hätte.

Zumal er sicher sei, dass das üble Machwerk niemanden davon überzeugen werde, dass der Islam böse sei. Roques Studenten waren zufrieden mit ihren Professor: Auch ihnen ging es viel mehr darum, die Meinungsfreiheit durchzusetzen und Rückgrad zu beweisen als um den 14-minütigen Film selbst.