Tuberkulose kehrt zurück: Vor allem Kinder sind betroffen - auch mehr Fälle multiresistenter TBC

Von Nicole Freialdenhoven
21. März 2013

Die Tuberkulose, die in früheren Jahrhunderten zahllose Todesopfer in Europa forderte, galt lange Zeit als besiegt. Doch in den letzten Jahren stiegen die Zahl der Neuerkrankungen wieder, meldete das Robert Koch Institut.

Vor allem bei Kindern sei sie wieder auf dem Vormarsch. Waren es 2009 noch 142 Kinder unter 15 Jahren, die mit Tuberkulose diagnostiziert waren, stieg die Zahl 2010 auf 160 und 2011 auf 179 neue Fälle. Bei den Erwachsenen blieb sie dagegen mit 4317 Erkrankungen relativ konstant.

Problematisch ist die steigende Zahl der gegen Antibiotika resistenten Tuberkulose-Formen, so das Robert Koch-Institut weiter. Derzeit zeigen sich etwa 2% der Erreger multiresistent.

Die Tuberkulose befällt vor allem die Lungen und führen zu Husten, Luftnot und allgemeiner Schwäche. Wird sie nicht rechtzeitig behandelt, kann es zur tuberkulösen Meningitis (Hirnhautentzündung) kommen und zu blutigem Auswurf. Noch bis ins 19. Jahrhundert hinein waren fast 50% aller Todesfälle unter 15- bis 40-jährigen auf die Tuberkulose zurück zu führen.

Betroffen sind heute wie früher vor allem sozial schwache Familien. In Deutschland liegt die Zahl der Tuberkulose-Fälle in Berlin mit 9,3 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner beispielsweise wesentlich höher als der Bundesdurchschnitt von 5,3 Erkrankungen.

Das Robert Koch-Institut fordert nun bessere Präventionsmaßnahmen.