Überanstrengung beim Marathon kann Knie schädigen, aber Knochen härter machen

Forscher untersuchten die Kniegelenke und Knochen von Läufern vor und nach einem Marathon

Von Cornelia Scherpe
28. Januar 2020

Sportliche Bewegung ist für die Gesundheit wichtig, doch auf Leistung ausgerichtetes Laufen kann dem Körper zu viel abverlangen. Eine MRT-Studie zeigt nun, wie Marathonläufer ihre Knie überanstrengen, jedoch auch Knochen härter machen können.

In Großbritannien untersuchten Forscher insgesamt 82 Menschen, die am nächsten Marathon teilnehmen wollten und dafür trainierten. Marathonläufer wurden am Ende 71 von ihnen. Bei der ersten MRT-Untersuchung stellten die Ärzte zwar fest, dass alle Knie klinisch gesehen gesund waren, doch bei jedem dritten Marathonläufer zeigten sich Anzeichen der Überlastung. Gemessen wurde die Kniegesundheit mit dem KOOS, dem "Knee Injury and Osteoarthritis Outcome Score". Die Probanden kamen fast alle auf mindestens 90 (von 100) Punkten, was für Gesundheit spricht. Beim Blick ins Detail wurde jedoch bei jenen über 44 Jahren deutlich, dass sich eine langsame Degeneration zeigte. Jeder dritte Teilnehmer hatte bereits Meniskusschäden. Bei manchen lagen Meniskusrisse vor, die eher für eine Operation als für den Marathon sprachen.

Eine zweite Untersuchung nach dem Marathonlauf zeigte, dass sich die Situation der Studienteilnehmer zwar nicht bei jedem verändert hatte, doch immerhin zeigten 59 Läufer neue Verletzungen im Knie. Die Überlastung hatte den Sehnen sowie der Kniescheibe geschadet.

Besonders interessant fanden die Forscher kleine Knochenmarködeme, die bei den ersten MRT-Scans größer als bei der zweiten Untersuchung nach dem Lauf waren. Bei Knochenmarködemen sammelt sich innerhalb des Knochenmarks zu viel Gewebewasser an. Die Belastung durch wochenlanges Training und der schlussendliche Marathonlauf hatten die Ödeme nicht verschlechtert, sondern zurückgehen lassen. Entsprechend war die Knochenstruktur also fester geworden.