Überfunktion der Schilddrüse: Behandlung schon früh erforderlich

Von Nicole Freialdenhoven
8. März 2013

Etwa zwei Prozent aller Deutschen sind von einer sogenannten Hyperthyreose betroffen, einer Überfunktion der Schilddrüse. Diese Hormondrüse liegt unterhalb des Halses vor der Luftröhre und regelt unter anderem, wie schnell der Körper Nahrung verarbeitet und in Energie umwandelt und wie schnell das Herz des Menschen schlägt. Wenn sie jedoch zu viele Hormone produziert, kommt der Stoffwechsel aus dem Takt: Betroffene leiden unter Herzrasen und Schlafstörungen, fühlen sich nervös und aggressiv, schwitzen ständig und nehmen nicht zu, obwohl sie ständig essen.

Bislang wurde in der Regel nur eine ausgewachsene Schilddrüsenüberfunktion therapiert, da die entsprechenden Medikamente Nebenwirkungen wie Fieber, Übelkeit und Gelenkschmerzen hervorrufen können. Neue Studien haben nun jedoch ergeben, dass schon eine latente Überfunktion für gesundheitliche Probleme sorgen kann. In diesem Fall sind die Werte der Schilddrüsenhormone Thyroxin und Trijodthyronin noch im grünen Bereich, doch das Steuerhormon TSH, das die Schilddrüse stimuliert, ist bereits unter den Normalwert gesunken und regt so die Überproduktion erst an.

Schon in diesem Stadium ist das Risiko für eine Herzrhythmusstörung erhöht, stellten Forscher der Unversitätsklinik im dänischen Gentofte nun fest. Dadurch kann das sogenannte Vorhofflimmern ausgelöst werden, das wiederum Blutgerinnsel auslösen kann. Werden diese durch die Adern ins Gehirn transportiert, können sie einen Schlaganfall auslösen. Eine frühzeitige Behandlung der latenten Überfunktion kann dieses Risiko mindern.