Übergewicht durch Arzneimittel: Viele Medikamente beeinflussen den Stoffwechsel

Von Nicole Freialdenhoven
14. Oktober 2013

Wer scheinbar aus dem Nichts an Gewicht zulegt, sollte überlegen, ob er kürzlich neue Medikamente verschrieben bekommen hat. Viele Arzneimittel beeinflussen nämlich den Stoffwechsel und den Appetit und können so zu einer unfreiwilligen Gewichtszunahme führen. Dazu gehören unter anderem Betablocker, die bei Bluthochdruck eingesetzt werden oder trizyklische und tetrazyklische Antidepressiva, die den Appetit fördern.

In schweren Fällen können die Betroffenen bis zu 15 Kilogramm in drei Monaten zulegen und durch das erhöhte Gewicht an Diabetes oder Bluthochdruck erkranken. Zudem sinkt durch die Gewichtszunahme das Selbstwertgefühl noch weiter. Einfach nur das Medikament absetzen, ist jedoch auch keine Lösung. Sinnvoller sind Gespräche mit dem Arzt: Dieser kann zunächst herausfinden, ob wirklich das Medikament Schuld ist und falls ja, alternative Medikamente verschreiben.

Die früher als dickmachend bekannte Anti-Baby-Pille hat heute dank neuer Wirkstoffe ihren Schrecken verloren. Früher sorgten die in ihr enthaltenen Östrogene häufig für Wassereinlagerungen, doch mit modernen Gestagenen wie Drospirenon kann dieser Effekt vermieden werden. Aufpassen sollten Frauen, die die Pille nehmen, trotzdem: Die Hormone können durchaus auch den Appetit ankurbeln.