Um Angriffe von Nebenbuhlern zu vermeiden, tarnen sich männliche Vögel als Weibchen

40 Prozent der von Forschern beobachteten Rohrweihe-Männchen wiesen die gleiche Gefieder-Färbung auf wie die Weibchen

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
15. November 2011

Französische Forscher haben in einem Moorgebiet in Westfrankreich das Verhalten von Habichten beobachtet. Hierbei stellten sie fest, dass einige der Männchen, um sich vor den Angriffen von Nebenbuhlern zu schützen, einfach als Weibchen tarnen. So weisen etwa 40 Prozent der Männchen das gleiche Gefieder auf wie die Weibchen: braun mit weißen Schultern und weißem Kopf. Im Normalfall sind die Rohrweihe-Männchen nur grau.

Die Forscher haben bei ihrer Studie neben den Nestern von 36 brütenden Pärchen drei Lockvögel aufgestellt. Der eine glich dem Original Männchen, der zweite einem Weibchen und der dritte Lockvogel war ein solch getarnter, der aber im Gegensatz zu den echten Weibchen hellere Füße und Augen hatte.

"Getarnte" Männchen greifen eher weibliche Lockvögel an

Als Ergebnis stellten die Forscher fest, dass die Lockvögel der letzten Art weniger von anderen Männchen angegriffen wurden, wie sie auch vermutet hatten. Aber eine Tatsache hat die Forscher überrascht, denn die "getarnten" Männchen hatten mehr die weiblichen Lockvögel als die männlichen Lockvögel angegriffen. So schließen die Wissenschaftler daraus, dass die "getarnten" Männchen sich mehr als Weibchen fühlen und deshalb gegen ihre Rivalinnen vorgehen.