Um Krebsrisiko zu bestimmen, muss eine Familienanamnese regelmäßig durchgeführt werden
Eine einmalige Nachfrage nach Krebs in der Familie reicht nicht aus, denn die Daten müssen immer aktuell sein
Das Krebsrisiko eines Menschen ist nicht nur durch seine Lebensweise, sondern auch durch seine Gene bestimmt. Daher ist es zur Abschätzung des Risikos sehr wichtig, eine Familienanamnese durchzuführen. Dabei werden also nicht nur die eigenen Gesundheitsdaten gesammelt, sonder auch die der nächsten Angehörigen.
Frage nach Krebs muss wiederholt gestellt werden
Dabei reicht eine einmalige Anamnese aber nicht, wie Ärzte betonen. Gene können inaktiv sein und durch veränderte Umstände plötzlich aktiv werden. Neue Lebenssituationen fördern neue Risiken zu Tage. Die Frage nach Krebs in der Familie muss daher regelmäßig gestellt werden.
Diese Empfehlung geht auf die neusten Erkenntnisse zurück, die man aus einer US-Studie ziehen kann. Untersucht wurden die Daten von Krebspatienten.
- 1.817 Männer litten an Prostata-Krebs,
- 2.547 Frauen hatten Brustkrebs und
- bei 9.861 Patienten befand sich ein Karzinom im Dickdarm.
Krebsrisiko steigt mit dem Alter
Die Daten wurden verglichen und das Alter als Maßstab angesetzt. Das Risiko auf Krebs stieg um fünf Prozent, wenn die Patienten 50 Jahre und mehr alt waren. Im Alter von 30 Jahren haben nur 2,1 Prozent der Menschen ein hohes Darmkrebs-Risiko, mit 50 Jahren sind es aber schon 7,1 Prozent. Für Prostatakrebs steigt das Risiko von 0,9 auf zwei Prozent und für Brustkrebs von 7,2 auf 11,4 Prozent.
Dies bedeutet, dass eine regelmäßige Familienanamnese nötig ist. Wessen Mutter mit 30 noch keinen Krebs hat, muss befürchten, dass sie ihn mit 50 Jahren sehr wohl hat. Die Daten müssen daher immer aktuell sein, damit das eigene Risiko exakt bestimmt werden kann.