Umfrage: Risikobereite Menschen sind zufriedener

Studie belegt - Risikobereitschaft steigert Zufriedenheit

Von Frank Hertel
26. Juli 2011

Das Sozio-Ökonomische Panel ist eine Langzeitstudie, die 20000 repräsentativ ausgewählte Bundesbürger jedes Jahr zu verschiedenen Themen befragt. Seit 2004 wird ermittelt, wie risikobereit die Deutschen sind. Das Ergebnis der 2011er-Befragung ist im aktuellen "Journal of the European Economic Association" nachzulesen.

Studienleiter für Deutschland war Professor Jürgen Schupp vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin. An der Risiko-Studie waren Forscher aus mehreren europäischen Ländern beteiligt und sie wurde in mehreren Ländern durchgeführt. Die 20000 Befragten in Deutschland durften ihre Risikobereitschaft in verschiedenen Gebieten auf einer Skala von 0 bis 10 einstufen.

Deutsche gehen Risiken in Berufsleben und Karriereplanung ein

Es zeigte sich, dass die Deutschen am meisten Risiken in ihrem Berufsleben und bei der Karriereplanung eingehen. Risikoscheuer sind sie bei Sport- und Freizeitverhalten, sowie in den Bereichen Verkehr und Gesundheit. Am wenigsten wagen sie im finanziellen Bereich. 60 Prozent der Teilnehmer würden sich nicht trauen, Geld in ein Finanzprodukt zu stecken, dessen Wert sich in kurzer Zeit mit je 50-prozentiger Wahrscheinlichkeit halbieren oder verdoppeln könnte.

Die Wissenschaftler haben außerdem herausgefunden, dass Männer risikofreudiger als Frauen sind, dass jüngere Menschen rsikofreudiger als ältere Menschen sind. Großgewachsene Personen wagen mehr als kleinere Leute. Menschen, deren Eltern Abitur haben, trauen sich mehr als die Kinder von Haupt- oder Realschülern.

Schließlich stellte man fest, dass Menschen, die mehr Risiken eingehen, zufriedener mit sich und ihrem Leben sind. Thomas Dohmen von der Universität Maastricht vermutet, dass durch die Risikobereitschaft das Leben erfolgreicher verläuft und die Wagemutigen deshalb auch glücklicher sind als die Zaghaften.