Umfrage: So wird sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz erlebt
Eine Umfrage der Antidiskriminierungsstelle mit rund 1000 Männern und Frauen liefert beunruhigende Ergebnisse
Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes stellt das Jahr 2015 unter das Thema Gleichberechtigung für jedes Geschlecht. Dabei bildet die sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz einen Schwerpunkt im Themenjahr. Hierzu veröffentlichte die Antidiskriminierungsstelle jetzt die Ergebnisse einer Umfrage, die mit rund 1000 Männern und Frauen ab 15 Jahren durchgeführt wurde.
Verbale Belästigungen treten am häufigsten auf
Dabei zeigte sich, dass Frauen sexueller Belästigung am Arbeitsplatz gegenüber zumindest sensibler sind: Viele nehmen auch subtile Formen der Belästigung wahr. Hierzu zählten die Befragten unter anderem auch anzügliche Bemerkungen oder pornografisches Bildmaterial zum Beispiel am Arbeitsplatz.
Insgesamt zählten bei beiden Geschlechtern verbale Belästigungen wie zweideutige Anmerkungen zu den häufigsten (Männer 47%, Frauen 39%). Unerwünschte körperliche Annäherungen erlebten deutlich mehr Frauen als Männer, wobei auch hier immerhin 12% betroffen waren.
Jede(r) zweite Befragte hat bereits sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz erlebt
Beunruhigend diese Zahlen: Insgesamt gab jeder bzw. jede zweite Befragte an, bereits sexuelle Belästigung - unabhängig der jeweiligen Form - am Arbeitsplatz erlebt zu haben. Sowohl Frauen als auch Männer sahen hierbei überdurchschnittlich häufig Männer als Täter.
Interessanter Weise waren bei beiden Geschlechtern Kolleg/-innen derselben Hierarchiestufe mit Abstand am häufigsten Verursacher der Belästigung. Frauen wurden darüber hinaus jedoch etwas häufiger als Männer von Kolleg/-innen höherer Hierarchiestufen belästigt (31% gegenüber 26%). Ebenso viele Frauen erlebten sexuelle Belästigung durch Vorgesetzte, während dies 14% der Männer angaben.