Umtriebige Schwaben: Immer mehr Geschlechtskrankheiten in Baden-Württemberg

Von Nicole Freialdenhoven
4. Januar 2013

Im Bundesland Baden-Württemberg steckten sich im Jahr 2012 mehr Menschen mit Geschlechtskrankheiten wie HIV und Syphilis an als in den Jahren zuvor. Dies meldete der SWR in Bezugnahme auf eine Studie des Robert Koch-Institutes.

Allein bis Ende September 2012 wurden im südwestlichsten Bundesland 229 neue Syphilis-Infektionen und 243 neue HIV-Infektionen gemeldet. Damit lag die Zahl der neuen HIV-Erkrankungen um über 50 höher als im vergleichbaren Zeitraum 2011.

Dem Robert Koch-Institut zufolge stehen die beiden Krankheiten im Verhältnis zueinander: Wer gleichzeitig mit HIV und Syphilis infiziert ist, besitzt ein gesteigertes Risiko, auch andere mit HIV anzustecken.

Mediziner vermuten eine Zunahme von ungeschütztem Geschlechtsverkehr unter Männern als Grund für den Anstieg. Ein Sprecher des Regierungspräsidiums in Stuttgart nannte die Entwicklung "wirklich besorgniserregend". Allerdings sind die Baden-Württemberger nicht alleine: Nach Angaben des Robert Koch-Institutes habe die Zahl der neuen Syphilis-Infektionen auch in anderen Bundesländern zugenommen. Die Zahl der neuen HIV-Fälle sei dagegen nur leicht gestiegen.